„Fair in die Zukunft“ mit neuen Zielen

Verein will sich verstärkt um Jobsuche für Geflüchtete kümmern

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Der gemeinnützige Verein „Fair in die Zukunft“ hat seine Jahreshauptversammlung in der Pizzeria La Fontana in Lauterbach abgehalten. Die Vereinsvorsitzende Sonja Rajsp-Lauer führte durch den Abend, an dem neben den formalen Tagesordnungspunkten vor allem das Miteinander und die gelebte Integration im Mittelpunkt standen.

Lauterbach. Nach dem Bericht des Vorstands und dem Bericht der Kassenprüferin Ursula Blessing wurde der Vorstand sowie die Kassiererin jeweils einstimmig entlastet. Ein Rückblick auf das vergangene Jahr zeigte, dass der Verein nach einer intensiven Phase erst einmal zur Ruhe kommen musste: 

Aladin und Frieda geschlossen

„Nach fünf Jahren Betrieb unseres Begegnungsrestaurants Aladin & Frieda, das zum Ende des Jahres 2023 schließen musste, brauchten wir erst einmal Zeit, uns zu erholen und neu zu sortieren“, so das Vorstandsteam Sonja Rajsp-Lauer und Moritz Notheis. Das Restaurant war über Jahre hinweg ein Ort der Begegnung und des Austauschs – mit seiner Schließung endete ein bedeutendes Kapitel in der Vereinsarbeit. Leider verließen mit der Schließung des Restaurants auch einige Mitglieder den Verein.

Umso erfreulicher war der starke Zuwachs an neuen Mitgliedern – junge Geflüchtete aus afrikanischen Ländern, die beim Neujahrsempfang 2024 der Gemeinde Lauterbach dem Verein beitraten – ein guter Grund, als „special guest“ den Lauterbacher Bürgermeister Jürgen Leichtle einzuladen, der über den Stand der Geflüchtetenaufnahme in Lauterbach berichtete. 

Geflüchtete in Lauterbach

Aktuell sind 161 Geflüchtete in Lauterbach ansässig, davon 70 in der vorläufigen Unterbringung und 91 in der Anschlussunterbringung. Wie viele davon in Arbeit sind – dazu liegen der Gemeinde keine Zahlen vor. Doch weiß man natürlich durch das alltägliche Miteinander, dass die allermeisten schon länger ansässigen Geflüchteten in Arbeit sind.

Anders als die Neumitglieder aus Afrika, die gleich ihre Ausweise vorzeigten: In ihre Aufenthaltsdokumente ist der Vermerk „Beschäftigung nur nach Genehmigung“ gestempelt. Der Kontakt zum Jobcenter ist nicht sehr ausgeprägt. Bisher waren viele in Sprachkursen und müssen danach den Kurs „Leben in Deutschland“ absolvieren. Wobei die jungen Männer teils schon seit 18 Monaten in Lauterbach wohnen und die Deutschkenntnisse teilweise schon super sind.   

Ehrenamtlich beim Bauhof tätig

Immerhin dürfen sie ehrenamtlich tätig sein – was die Gemeinde Lauterbach rege nutzt, wie Bürgermeister Leichtle berichtete. Acht der großen Flüchtlingsgruppe helfen regelmäßig dem Bauhof bei der Straßenreinigung und Pflege des Begleitgrüns – für 0,80 Euro pro Stunde. „Sie sind sehr engagiert und es ist eine Freude, ihnen zuzusehen“, so Leichtle.

Ansonsten, so der Bürgermeister in seinem Bericht, sei man stolz, kürzlich eine neue Vereinbarung zur gemeinsamen Beschäftigung und Finanzierung von Integrationsmanagerinnen unterzeichnet zu haben, gemeinsam mit Schramberg, Hardt und Aichhalden. Das bringt zwar den jungen Afrikanern nichts, die noch beim Landratsamt angedockt sind, aber den anderen Geflüchteten, die schon länger als 18 Monate hier sind. Und natürlich wird so das Ehrenamt entlastet, das jahrelang in Form des „Netzwerk Willkommen“ einen großen Anteil am Gelingen der Integration hatte. 

„Integration ist kein Selbstläufer, sondern ein Prozess, der Zeit, Engagement – und Mitwirkung aller braucht“, betonte Bürgermeister Leichtle.

Integrationswille unds Wunsch zu arbeiten

„Ein großer Teil dieser neuen Mitglieder war bei der Versammlung persönlich anwesend – mit dem klaren Wunsch, in Lauterbach anzukommen und Arbeit zu finden“, berichtet die Vorsitzende Sonja Rajsp-Lauer. Und die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten: Einer der jungen Männer bekam direkt bei La Fontana ein Angebot für eine Stelle in der Küche, ein anderer konnte bereits zwei Tage später bei einem ortsansässigen Malerbetrieb reinschnuppern.

„Der dringende Wunsch nach Arbeit ist da und der Bedarf offensichtlich auch – jetzt fehlt nur noch, dass das Jobcenter zustimmt, damit sie auch wirklich arbeiten dürfen“, so Rajsp-Lauer.

Auch andere Geflüchtete äußerten konkrete Berufswünsche: Arbeiten im Altenheim, als Fahrer oder als Maler stehen auf dem Plan. Der Verein „Fair in die Zukunft“ unterstützt sie nun aktiv bei der Jobsuche und beruflichen Integration. „Jobangebote nehmen wir gerne entgegen und geben sie weiter“, so die Vorsitzende. Am liebsten auf fairindiezukunft@web.de 

So beginnt eine neue Ära im Verein und eine neue Dimension des fair in die Zukunft Satzungszwecks „Interkulturelle Zusammenarbeit“.




Pressemitteilung (pm)

Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen. Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.

Schreiben Sie einen Kommentar




Back to top button